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Wie wir mit Naturerfahrungen unsere Ängste auflösen können

Die Angst, krank zu werden, hatte mich jahrelang fest im Griff. Eine einzige Naturerfahrung hat diese sofort aufgelöst.


Wie auch du Naturerfahrungen nutzen kannst, um deine Ängste aufzulösen, erfährst du in diesem Blogartikel.


Früher war ich regelmäßig krank. Meistens 3 mal jährlich ereilte mich eine ausgewachsene Erkältung - im Herbst, im späten Winter und noch einmal im Urlaub.

Solange ich denken kann, war der Verlauf immer der gleiche. Es begann immer mit starken Halsschmerzen, die mich für 3-4 Tage lang fest im Griff hatten.

Schon als Kind bekam ich beigebracht:

  • „Pass auf, sonst erkältest du dich!“

  • „Frierst du? Na hoffentlich bekommst du keine Erkältung.“

Und so kam es dann auch meistens.

Sobald ich Kälte am Hals spürte, dachte ich:

„Oh scheiße, hoffentlich bekomme ich jetzt keine Halsschmerzen.“,

und Bumm waren sie am nächsten Morgen da.

Die Angst und der damit verbundene Glaubenssatz wurden immer wieder zu meiner Realität.

Doch die Natur hat mich eines Besseren belehrt.

Der Anfang meiner Ausbildung zum Wildnispädagogen begann an einem verregneten Wochenende Anfang März. Das Wetter war ziemlich mies:

3 Tage lang Dauerregen und tagsüber maximal 5 Grad.

Beim Lesen der Wettervorhersage spürte ich sofort die Angst in mir:

„Scheiße, wie soll das nur werden? Ich werde bestimmt krank.“

Doch ich war so heiß auf diese Ausbildung, dass ich mich davon nicht entmutigen ließ.

Ich sagte mir:

„OK, ich habe Angst davor, ich lasse mich aber nicht davon beherrschen. Ich lasse nicht zu, dass mir die Angst diese tolle Möglichkeit nimmt.“

Das Wetter war wirklich bescheiden. Bereits am 1. Tag waren meine Schuhe komplett durchgeweicht und ich hatte die meiste Zeit nasse und kalte Füße.

Aber die Zeit war dennoch grandios. Wir machten eine Regenmeditation, Nachtwanderungen, trainierten unsere Wahrnehmung im Wald und kochten gemeinsam über offenem Feuer.

Ich war so fasziniert, dass mich die kalten Füße nicht sonderlich störten. Mein Fokus war voll und ganz auf den wunderbaren Erfahrungen, die ich dort machen durfte.

Die Angst, krank zu werden, war wie verflogen.

Mir ging es auch die nächsten Tage blendend. Ich fühlte mich wie neu geboren.



Und das Beste ist, ich habe seit dieser positiven Erfahrung weder Halsschmerzen noch regelmäßige Erkältungen mehr gehabt. Auch die Angst davor hat sich in Luft aufgelöst.

Dieses eine verregnete Wochenende in der Natur hat mich von meiner Angst befreit, dass ich krank werde, wenn ich mich nicht vor Kälte schütze.

Und das, nachdem ich sie 30 Jahre lang mit mir herumgetragen habe!

Mit unseren Ängsten erschaffen wir unsere Realität

Wenn wir unseren Ängsten Glauben schenken, beherrschen Sie unsere Gedanken.

Sie werden zu sich selbsterfüllenden Prophezeiungen und führen somit zu Erfahrungen, die wiederum unsere Ängste bestätigen und damit weiter verfestigen.


Das ist ein Teufelskreis, aus dem es nur einen Ausweg gibt:

Wir brauchen neue Erfahrungen, die diese selbsterfüllenden Ängste widerlegen und somit Stück für Stück auflösen.

Doch wie gelingt das?

Ängste auflösen in 3 Schritten

Schritt 1: Angst erkennen

Angst ist eine Emotion, die uns vor Gefahren schützt. Sie ist überlebenswichtig, wenn wir z.B. vom Säbelzahntiger bedroht sind.

Heutzutage sehen die Säbelzahntiger jedoch ganz anders aus: Wir haben Ängste zu scheitern, allein zu sein, etwas zu verpassen, unseren Status zu verlieren und und und.

Bei mir war es die Angst, krank zu werden, wenn ich mich nicht ausreichend vor Kälte schütze.

Diese und ähnliche Ängste stammen meist aus unserer Kindheit und sind tief in uns verankert. Wir haben uns damit arrangiert und Strategien entwickelt, damit umzugehen.

Auf Dauer kann dies jedoch zu einer großen Belastung führen, wenn wir

a) unser Leben stark einschränken müssen:

Z.B. aus Angst zu scheitern viele tolle Gelegenheiten, die das Leben bietet, nie wahrzunehmen.

b) besonders viel Anstrengung unternehmen:

Z.B. aus Angst vor Zurückweisung nicht „Nein“ sagen zu können und daher deutlich mehr als nötig zu arbeiten.

Der erste Schritt besteht darin, die Angst, die dahinter steht, zu erkennen und zu benennen.

Frage dich dazu in der nächsten wiederkehrenden schwierigen Situation: „Wovor habe ich Angst?“.

Schritt 2: Angst relativieren

Wir können entscheiden, wieviel Bedeutung wir der Angst geben wollen

Immer wenn die Angst anklopft und sich zeigt, haben wir die Wahl.

Variante A

Wir lassen uns von der Angst leiten und vermeiden die Situation. Damit zementieren wir die Bedeutung der Angst und es wird beim nächsten Mal nicht leichter, sich anders zu entscheiden.

Variante B

Wir lassen uns nicht von der Angst leiten und gehen bewusst in die Situation. Somit haben wir die Möglichkeit diese Angst Schritt für Schritt aufzulösen.

  • Erkenne die Angst an: „Ja ich habe Angst davor …“.

  • Entscheide dich bewusst gegen die Angst: „Ich möchte mich aber nicht davon leiten lassen.“.

Ab dem Moment dieser inneren Entscheidung verliert die Angst spürbar an Bedeutung. Du wirst sehen, Mut und Zuversicht übernehmen das Ruder.

Schritt 3: Angst widerlegen

Wir lernen durch Erfahrung. Also brauchen wir eine positive Erfahrung, welche unsere Angst widerlegt. Diese Erfahrung zeigt uns, dass es auch anders geht und somit wird es beim nächsten Mal viel leichter sein, sich für Variante B zu entscheiden.

Mit jeder positiven Erfahrung löst sich die Angst Schritt für Schritt auf.

Mit Naturerfahrungen gezielt belastende Ängste auflösen

Frage dich: Welche Erfahrung müsstest du machen, um deine Angst zu widerlegen?

Die Natur ist ein fantastischer Erfahrungsraum und bietet nahezu unbegrenzte Möglichkeiten uns auszuprobieren und somit gezielt neue Erfahrungen zu machen.

Beispielsweise:

  • Selbstvertrauen stärken

  • Hindernisse und Rückschläge überwinden

  • Herausforderungen annehmen

  • Vertrauen fassen, Kontrolle abgeben und Unsicherheiten zulassen

Ich habe durch solche Naturerfahrungen eine lebensveränderte Erkenntnis gewonnen. Mehr dazu hier: „Meine Geschichte: Vom Entwickler für Weltraumlaser zum NaturCoach.“

Hinweis, damit es nicht in die Hose geht

Suche dir dazu auf jeden Fall einen Mentor. Jemand, der die gewünschte Erfahrung bereits gemacht hat und der sich damit sehr gut auskennt. Dieser kann dich bei der Vorbereitung und Umsetzung beraten, unterstützen und begleiten.

Somit stellst du sicher, dass du dich nicht überforderst.

Gern kannst du mir dazu auch schreiben.

Solltest du unter Panikattaken oder anderen Angststörungen leiden, kontaktiere am besten einen Psychotherapeuten.


 


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