Waldbaden gilt als Wundermittel gegen Zivilisationskrankheiten wie Stress und hohen Blutdruck. Dabei werden Achtsamkeitsübungen im Wald praktiziert und die Aufmerksamkeit auf die Wahrnehmung der Umgebung fokussiert. Somit wird die heilende Wirkung der Natur und der Achtsamkeit miteinander kombiniert.
Viele haben jedoch Ihre eigene Vorstellung von diesem Begriff. Daher ist es an der Zeit, mit den 5 größten Irrtümern über das Waldbaden aufzuräumen.
1. Waldbaden ist ein neumodischer Trend
Waldbaden ist gerade in aller Munde, viele Zeitungen und Fernsehsender berichten davon. Es wirkt hierzulande wie einer dieser künstlich kreierten Trends. Doch dem ist nicht so.
Waldbaden ist bereits seit fast 40 Jahren eine sehr gut erforschte, und wissenschaftlich anerkannte Heilmethode in Japan – dort, wo fast 70% des Landes bewaldet sind, und die Menschen eine besondere Beziehung zu ihrer Umwelt pflegen. Japanische Ärzte verschreiben Waldbaden-Therapien für Patienten die unter Stress und Herz-Kreislauferkrankungen leiden.
Dass Waldbaden hierzulande Einzug hält, ist somit eine längst überfällige Notwendigkeit.
2. Waldbaden ist wie Spazierengehen
Viele verstehen Waldbaden als einfaches Spazierengehen im Wald. Natürlich ist dies auch heilsam und nicht ohne Grund die Routine vieler naturbewusster Menschen.
Es gibt jedoch gravierende Unterschiede.
Beim Waldbaden werden spezifische Übungen durchgeführt, die unsere Aufmerksamkeit auf die Wahrnehmung unserer Umgebung richten – dies betrifft nicht nur das Sehen oder Hören, sondern auch das Riechen, Schmecken und Fühlen.
Somit sind wir nicht in Gedanken oder Gespräche vertieft, sondern voll und ganz im Hier und Jetzt.
3. Waldbaden heißt Bäume umarmen
Oft wird Waldbaden auch als etwas Esoterisches missverstanden, bei dem Bäume umarmt werden, um deren Schwingungen und Energie aufzunehmen.
Jedoch geht es beim „Bäume umarmen“ um etwas anderes: das Berühren von Bäumen stimuliert vor allem unsere haptische Wahrnehmung - ein wichtiger Bestandteil beim Waldbaden. Darüber hinaus haben Wissenschaftler herausgefunden, dass der Geruch von Holz eine entspannende Wirkung auf uns hat.
Wir müssen also keinen Baum umarmen, um diese Effekte zu erzielen. Wir können auch Holz in die Hand nehmen, es ausgiebig ertasten und daran riechen.
Im Allgemeinen haben Bäume jedoch etwas sehr Faszinierendes: deren Größe, Alter und Stärke lassen uns unser eigenes Dasein in einem neuen Licht erscheinen.
4. Waldbaden geht nur im Wald
Der Wald bietet viele Besonderheiten, zum Beispiel einen Reichtum an Terpenen, den bioaktiven Substanzen der Bäume, die unseren Stress abbauen und unser Immunsystem aktivieren.
Auf der anderen Seite benötigen wir jedoch keinen Wald, um die verschiedenen Übungen der fokussierten Sinneswahrnehmung zu praktizieren. Dies können wir genauso gut in unserem Garten oder im Park durchführen - überall dort, wo uns Natur umgibt. Wenn der Wald also fehlt, dann können wir einfach ein „Natur-Bad“ nehmen.
Darüber hinaus haben Wissenschaftler z.B. herausgefunden, dass der Anblick einer Savannenlandschaft (Wiesen mit vereinzelten Bäumen) einen besonders großen Entspannungseffekt in uns auslöst.
5. Waldbaden brauchen wir nicht
99,997% der Menschheitsgeschichte lebten wir direkt in und mit der Natur - erst die letzten 0.003% unseres Daseins haben wir in Städten verbracht.
Der Mangel an natürlicher Umgebung, der Lärm, der Überfluss an Reizen, die permanente Beschäftigung unseres Gehirns und unzureichende Erholung sind bedeutende Faktoren unserer heutigen Zivilisationskrankheiten, die mittlerweile die Todesursache Nummer 1 in Deutschland sind. Die WHO hat z.B. Stress als die größte Gesundheitsgefahr des 21. Jahrhunderts benannt.
Waldbaden wirkt nachweislich sehr effektiv gegen Stress, Bluthochdruck und aktiviert nachhaltig das Immunsystem. Es verschafft uns eine natürliche Pause, in der wir Kraft tanken können für all die Anforderungen des modernen Lebens.
Natur liegt in unserer Natur. Manchmal vergessen wir, wo wir herkommen, und was uns eigentlich wirklich ausmacht. Eine weitere schöne Nebenwirkung des Waldbadens ist, dass uns das dann wieder bewusst wird.
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