Das Leben ist wie eine Bootsfahrt. Wir als Kapitäne sind am Steuer und unser Boot ist unsere Fähigkeit im Gewässer des Lebens sicher zu schwimmen und nicht unterzugehen.
Der Alltag vieler stressgeplagter Menschen gleicht jedoch einem Umhertreiben in stürmischer See mit einem manövrierunfähigen und leckgeschlagenen Boot.
Dieser Artikel ist eine Einladung, unseren Stress einmal aus der Möwenperspektive zu betrachten.
1. Die See wird immer rauer
In unserer modernen Leistungsgesellschaft zählt nichts mehr als der Wandel. Die Geschwindigkeit, mit der sich die Arbeitswelt, das gesellschaftliche und private Umfeld wandeln, nimmt immer mehr zu. Wir müssen uns in immer kürzeren Abständen neuen Herausforderungen stellen und das erzeugt permanent Stress.
Wir haben uns ja schon daran gewöhnt mit unserem Boot in einer rauen See zu sein, jedoch scheint es so, dass die Wellen immer höher und häufiger kommen und die Verschnaufpausen immer kürzer werden.
Auch wenn wir es uns im Sturm nur schwer vorstellen können: der Seegang ist nicht überall so stürmisch. Es gibt auch ruhigere Gewässer und geschützte Buchten.
Wie ist es bei dir? Spürst du auch, dass deine Belastungen zunehmen und wünscht du dir mehr Leichtigkeit in deinem Alltag?
2. Unser Boot wird undicht
Während wir mit 20 noch Bäume ausreißen konnten, nimmt unsere Energie und Belastbarkeit langsam aber sicher ab. Das wirkt sich auch direkt auf unsere Stressresistenz aus.
Unser Boot wird auf die Dauer eben undichter. Und je länger und stärker die Beanspruchung durch die See, desto größer werden auch die undichten Stellen. Während früher die Belastungen noch an uns abgeperlt sind, hinterlassen sie mehr und mehr Spuren.
Alles beginnt damit, unsere Überbeanspruchung wahrzunehmen & anzuerkennen und unser Boot auch wirklich langfristig seetauglich erhalten zu wollen.
Wie ist es bei dir? Stehst du auch unter mehr Anspannung als früher oder machst du dir mehr und mehr Sorgen?
3. Wir wissen nicht, wie wir unser Boot nachhaltig abdichten können
Die Stress-Symptome unseres Körpers (wie Schlafstörungen, Verspannungen, Herz-Kreislauf- oder Verdauungsstörungen) behandeln wir mit Medikamenten, die zwar kurzfristig helfen, die Ursache des Problems jedoch nicht lösen.
Das Leck in unserem Boot dichten wir also mit notdürftigen Flicken ab. Das geht zwar schnell, muss aber immer häufiger wiederholt werden.
Es lohnt sich, sich damit zu beschäftigen, wie wir unser Boot pflegen und auch nachhaltig abdichten können, damit es dauerhaft seetauglich bleibt.
Mit einem Mentaltraining lernst du, deutlich gelassener und souveräner auch mit schwierigen Situationen umzugehen. So perlt Vieles an dir ab und erzeugt erst gar keinen Stress.
4. Wir sind mit Schöpfen beschäftigt
Zum Glück haben wir alle unsere eigenen Kompensationsstrategien entwickelt, um mit unserem Stress umzugehen – gesunde (wie Sport, Genuss, Belohnung und Ablenkung) – aber auch ungesunde, wie die suchthafte Übertreibung derer.
So können wir das eindringende Wasser herausschöpfen und uns zumindest kurzfristig Linderung und eine Verschnaufpause verschaffen. Trotz allem Schöpfens bleibt immer Wasser im Boot. Und das geht langfristig an die innere Substanz unseres Bootes.
Wie gesund und nachhaltig sind deine aktuellen Strategien? Hast du für dich einen Ausgleich gefunden, der dir wirklich guttut, viel Freude bereitet und auch keine weitere Belastung darstellt?
5. Wir sind nicht die einzigen
Wir orientieren uns gern an unserem Umfeld. Da es jedoch unseren Kollegen, Freunden und Nachbarn nicht viel anders geht als uns, bekommen wir den Eindruck es müsse so sein. Schließlich gilt es ja als normal „im Stress zu sein“.
Wir sind also in „bester Gesellschaft“, wenn wir wasserschaufelnd mit unserem undichten Boot in der stürmischen See umhertreiben. Das vermittelt uns ein trügerisches Gefühl von Sicherheit und Normalität.
Inwiefern orientierst du dich an dem, was die anderen tun? Kennst du jemanden, der es anders macht?
6. Wir wissen nicht, wo die schönen Buchten sind
Wir haben uns so sehr an unser „stressiges“ Leben gewöhnt, dass wir glauben, es müsse so sein. Wir wissen nicht, wie ein Leben aussehen kann, welches nicht von der Erfüllung von Erwartungen und Verpflichtungen geprägt ist.
Woher sollen wir denn wissen, wo die schönen Buchten sind, wenn wir uns noch nie auf die Suche danach begeben haben?
Alles beginnt mit dem mutigen Entschluss, sich auf die Suche zu begeben, um unbekannte Gewässer zu entdecken und für sich herauszufinden, wo es einem wirklich gefällt.
Wie würde deine Bucht aussehen? Was für ein Leben wünscht du dir? Was würdest du am liebsten tun?
7. Wir wissen nicht, wie wir unser Boot steuern
Was können wir wirklich richtig gut? Wie können wir unsere Gedanken, unsere Gefühle, unsere Impulse und Handlungen regulieren und uns somit selbst führen? Mit diesen wichtigen Fragen des Lebens werden wir in der Schule leider nicht konfrontiert. So geraten wir immer wieder in den Sog unserer Glaubensätze und können uns nur schwer von „unserer Realität“ befreien.
Wir haben gelernt, uns auf unserem Boot einzurichten und möglichst unbeschadet zwischen anderen Booten umherzutreiben.
Aber wir wissen leider nicht, wie wir navigieren und unser Boot zielgerichtet manövrieren können.
Zum Glück gibt es auch andere Segler, die das gut können und sich damit intensiv beschäftigen. Sie wissen, wie man die Segel setzt um den Wind effektiv zu nutzen. Sie wissen, wie man in neuen Gewässern navigiert und Untiefen umschifft.
Wenn du also auch dein Boot seetauglich machen und das Segeln erlernen möchtest, um dich auf die Suche nach deiner Bucht zu begeben anstatt weiter wasserschöpfend im Sturm umherzutreiben, dann melde dich bei mir.
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